Young Scientist Award

Inês Ribeiro und Arne Fabritius für ihre herausragenden Publikationen ausgezeichnet

LC10 heißt eine Nervenzelle, mit deren Hilfe Fliegenmännchen die Bewegungen eines Weibchens erkennen und verfolgen können. mCarmine ist dagegen ein Protein, das erstaunlich tiefe Einblicke in Gehirngewebe ermöglicht und mit Hilfe eines neuen Verfahrens entwickelt wurde. Beiden Entdeckungen ist gemein, dass sie maßgeblich von jungen Wissenschaftler*innen des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie vorangetrieben wurden. Für die Veröffentlichung dieser Studien in den Fachzeitschriften Cell und Cell Chemical Biology erhalten Inês Ribeiro und Arne Fabritius jeweils den mit 1000€ dotierten Young Scientist Award.

Die ausgezeichneten Publikationen und Autoren

Inês Ribeiro

LC10 – die Nervenzelle zum Erkennen und Umwerben von Fliegenweibchen
Viele Tiere können mit ihren Augen bewegte Objekte wahrnehmen, lokalisieren und verfolgen. Auch Männchen der Fruchtfliege Drosophila benutzen ihre Augen, um in der Nähe eines Weibchens zu bleiben und ihren Balzgesang auf sie richten. Wissenschaftler*innen aus der Abteilung von Alexander Borst und des Janelia Research Campus in den USA haben die Nervenzellen beschrieben, mit denen ein sich bewegendes Weibchen erkannt und verfolgt werden kann. Diese LC10-Zellen scheinen notwendig zu sein, um essentielle visuelle Informationen für eine erfolgreiche Partnerwerbung im Gehirn weiterzuleiten. Weitere Informationen zur ausgezeichneten Veröffentlichung mehr


Inês Ribeiro studierte Biologie an der Universität von Lissabon (Portugal), wo sie, in Zusammenarbeit mit dem Salk Institute for Biological Studies, auch promovierte. Nach einer Postdoc-Zeit am Janelia Research Campus arbeitet sie seit 2014 in der Abteilung "Schaltkreise – Information – Modelle" unter der Leitung von Alexander Borst am Max-Planck-Institut für Neurobiologie.

Arne Fabritius

Protein für tiefere Einblicke ins Gehirn
Um die Funktion einzelner Zellen oder Strukturen im intakten Gewebe zu untersuchen, müssen diese sichtbar sein. Klingt trivial, ist es aber nicht. Forscher schleusen dazu fluoreszierende Proteine in Zellen ein. Diese produzieren die Proteine dann selbst, ohne dass die Zellfunktionen dabei gestört werden: Zellen, Strukturen oder ihre Aktivität werden unter dem Mikroskop sichtbar. Allerdings müssen die Proteine für den Einsatz in der Forschung optimiert werden. Das dafür notwendige „Protein Engineering“, also die Entwicklung hoch-sensibler und spezifischer Proteine, ist ein eigener Forschungszweig. Wissenschaftler*innen aus den Gruppen von Oliver Griesbeck und Ruben Portugues haben ein Verfahren entwickelt, dass durch eine automatisierte Computeranalyse und ein roboterunterstütztes Auswahlverfahren das Protein Engineering erheblich verbessert – wie erste Erfolge mit einem tief roten Protein zeigen. Weitere Informationen zur ausgezeichneten Veröffentlichung mehr

Arne Fabritius studierte Molekulare Biotechnologie an der Technischen Universität München. Im Jahr 2012 kam er in die Gruppe von Oliver Griesbeck "Zelluläre Dynamik" am Max-Planck-Institut für Neurobiologie und promovierte dort. Seit 2016 setzt er seine Arbeit als Postdoc im Labor fort.

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